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Beitrag vom 02.01.2008
Dani Karavan - Retrospektive
Anna Tremper
Vom 14.03.–01.06.08 widmet der Martin-Gropius-Bau dem international renommierten Künstler die erste Retrospektive in Deutschland. Die Ausstellung wird ein Beitrag zum 60. Geburtstag Israels sein
Übernommen wurde die Ausstellung vom Tel Aviv Museum of Art. In Berlin wird sie in Zusammenarbeit mit der Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin und dem Martin-Gropius-Bau gezeigt. Sie wurde verändert und um wichtige Leihgaben ergänzt.
Die Besonderheit von Karavans künstlerischer Arbeit liegt darin Stadt- und Landschaftsräume auf neue und bemerkenswerte Weise erfahrbar und erlebbar zu machen. Er hat seine Arbeiten in vielen Ländern realisiert, so in Israel, Italien, Frankreich, Deutschland, Dänemark, den Niederlanden, Spanien, den USA, Korea, Japan und besonders in Deutschland. Seit seiner Teilnahme an der documenta 6 in Kassel 1977 ist Deutschland für Dani Karavan zu einem der wichtigsten Orte seiner künstlerischen Arbeit geworden, denn hier entstanden eine ganze Reihe bedeutender Werke für den öffentlichen Raum. Dazu gehören "Ma´alot" in Köln (1979-1986), die "Straße der Menschenrechte" (Way of Human Rights) in Nürnberg (1989-1993), "Mimaamakim" in Gelsenkirchen (1997) und "Grundgesetz 49" in Berlin (2002).
Karavans Arbeitsweise
Karavan geht von der Geschichtlichkeit des Ortes aus und entwickelt mit seinen komplexen Zeichensetzungen vielfältige gesellschaftliche, historische und politische Bezüge, die den BetrachterInnen durch eine ungewohnte und ästhetisch höchst verdichtete Gestaltgebung bewusst werden. Aus den Potentialen der Erinnerung transformiert er neue sinnliche und kommunikative Erfahrungsräume.
In diesem Prozess spielt der intensive Dialog zwischen Mensch, Natur und Kunst eine entscheidende Rolle, denn Karavan geht von der elementaren Auffassung aus: "Alles, was die Menschen wissen, geht auf die Natur zurück. Alle Formen, ob verborgen oder offen, finden sich in der Natur. Selbst Dinge, die nur in der Imagination oder im Unbewussten existieren, entstammen der Natur."
In 20 Räumen des Martin-Gropius-Bau wird das Oeuvre des international vielfältig ausgezeichneten Künstlers präsentiert. Die großen Environments im öffentlichen Raum werden durch Modelle, Fotografien und beeindruckende Filme dokumentiert. In spannendem Kontrast dazu entwickelt Dani Karavan für die Ausstellung neue Installationen, die seine Arbeitsweise, den Umgang mit bestimmten Materialien und Metaphern veranschaulichen. Ausgehend von seiner Arbeitsweise, die Erinnerungspotentiale eines Ortes künstlerisch zu erschließen, reagiert der Künstler in Berlin auf die Spuren der faschistischen Vergangenheit, der Teilung der Stadt und ihrer Überwindung. So soll am Eingangsportal des Martin-Gropius-Bau, in unmittelbarer Nähe der einstigen Mauer, eine Arbeit zu dieser Thematik installiert werden.
Weitere Informationen zu Dani Karavan finden Sie unter: www.danikaravan.com
Zum Künstler: Dani Karavan wurde 1930 in Tel Aviv geboren. Im Alter von 14 nahm er in Jerusalem an der Bezalel Academy of Arts sein Studium der Malerei auf. Nach einigen Jahren im Kibbuz studierte er 1956/57 Freskotechnik in Florenz. In den frühen Sechzigern begann er Kulissen für Theater, Oper und Tanz zu entwerfen. Gleichzeitig arbeitete er an seinen Landschaftsskulpturen.
Kurator der Ausstellung im Martin-Gropius-Bau ist Dr. Fritz Jacobi, Kustos der Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin.
Vernissage:
13. März 2008, 19 Uhr
Ausstellungsdauer:
14. März – 1. Juni 2008
Öffnungszeiten:
Mittwoch – Montag 10-20 Uhr, Dienstag geschlossen
Martin-Gropius-Bau
Niederkirchstraße 7
10963 Berlin
www.gropiusbau.de